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Schadenfreiheitsklasse berechnenSchadenfreiheitsklasse berechnen – Alles, was Sie wissen müssen

Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ist ein entscheidender Faktor, wenn es um die Höhe der Prämien für eine Kfz-Versicherung geht. Sie belohnt unfallfreies Fahren und kann die Kosten der Versicherung deutlich senken. Doch wie funktioniert die Berechnung der Schadenfreiheitsklasse? Was bedeuten die verschiedenen SF-Klassen, und wie können Sie Ihre SF-Klasse berechnen? In diesem Ratgeber erhalten Sie umfassende Informationen und praktische Tipps rund um die Berechnung der SF-Klasse und deren Einfluss auf Ihre Versicherungsprämien.

1. Was ist die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse)?

Die Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) beschreibt die Anzahl der Jahre, in denen ein Versicherungsnehmer unfallfrei gefahren ist. Je länger jemand unfallfrei bleibt, desto höher wird die SF-Klasse, was zu niedrigeren Beiträgen führt. Sie wird sowohl bei der Kfz-Haftpflichtversicherung als auch bei der Vollkaskoversicherung angewendet.

1.1. Wie beeinflusst die SF-Klasse die Versicherungsprämie?

Die Versicherer verwenden die SF-Klasse, um den Rabatt auf die Prämien zu berechnen. Wer eine hohe SF-Klasse hat, erhält eine prozentuale Vergünstigung auf die Prämien. Fahrer mit einer SF-Klasse von 25 oder höher zahlen oft nur noch 20-30 % der regulären Prämie, während Fahranfänger in SF 0 oder SF -2 den vollen Beitrag oder sogar mehr zahlen müssen.

2. Wie wird die SF-Klasse berechnet?

Die Berechnung der Schadenfreiheitsklasse ist grundsätzlich einfach: Für jedes unfallfreie Jahr steigt die SF-Klasse um eine Stufe. Der Start in die SF-Klasse erfolgt je nach Erfahrung des Fahrers:

  • Fahranfänger beginnen in der Regel bei SF 0. Sie zahlen aufgrund des höheren Unfallrisikos eine höhere Prämie.
  • Zweitwagenregelung: Einige Versicherer bieten für Zweitwagen bessere Einstiegsklassen an, beispielsweise SF ½.
  • Umstieg von einem Firmenwagen: Wer bereits mit einem Firmenwagen eine SF-Klasse aufgebaut hat, kann diese bei einigen Versicherern auf das private Fahrzeug übertragen.

2.1. Beispiele für die SF-Klassenberechnung

  • Beispiel 1: Ein Fahranfänger beginnt in SF 0 und fährt 5 Jahre unfallfrei. Nach fünf Jahren steigt er in SF 5 auf und erhält eine deutliche Reduzierung der Prämie.
  • Beispiel 2: Wer in SF 10 startet und über 10 Jahre unfallfrei bleibt, erreicht SF 20 und profitiert von besonders günstigen Prämien.

2.2. Rückstufung bei einem Unfall

Kommt es zu einem Unfall, der durch die Versicherung reguliert wird, erfolgt in der Regel eine Rückstufung der SF-Klasse. Die Rückstufung variiert je nach Versicherer und Schadenhöhe und kann zu deutlich höheren Prämien im Folgejahr führen. Es ist daher ratsam, kleine Schäden eventuell selbst zu zahlen, um eine Rückstufung zu vermeiden.

3. Schadenfreiheitsklasse übernehmen und übertragen

Die Übernahme der SF-Klasse kann in bestimmten Situationen erfolgen, um eine bessere Einstufung zu erreichen:

3.1. Schadenfreiheitsklasse bei Fahrzeugwechsel

Wechselt der Versicherungsnehmer das Fahrzeug, kann die bisherige SF-Klasse auf das neue Fahrzeug übertragen werden. Das ist besonders wichtig, damit der Fahrer seine Vergünstigungen behält und weiterhin von günstigeren Prämien profitiert.

3.2. SF-Klasse von Familienmitgliedern übernehmen

Manchmal können SF-Klassen von einem Familienmitglied auf ein anderes übertragen werden, beispielsweise von Eltern auf Kinder. Dafür gelten jedoch strenge Bedingungen: Der bisherige Besitzer der SF-Klasse darf in der Regel danach nicht mehr selbst versichert sein. Diese Option ist sinnvoll, um Fahranfängern eine bessere Einstufung zu ermöglichen.

3.3. SF-Klasse bei längeren Auslandsaufenthalten

Wenn jemand längere Zeit im Ausland war und in dieser Zeit kein Auto in Deutschland versichert hatte, können einige Versicherer die vorherige SF-Klasse übernehmen. Es ist ratsam, sich hier direkt bei den Versicherern zu informieren und entsprechende Nachweise vorzulegen.

4. Einfluss der SF-Klasse auf die Prämien – So sparen Sie Kosten

4.1. Rabattretter und Rabattschutz

Um eine Rückstufung der SF-Klasse nach einem Unfall zu vermeiden, bieten viele Versicherer den Rabattschutz oder Rabattretter an. Der Rabattschutz schützt den Schadenfreiheitsrabatt im Schadensfall, sodass die Prämie nicht steigt. Diese Zusatzoption lohnt sich vor allem bei einer hohen SF-Klasse, kann jedoch zu höheren jährlichen Kosten führen.

4.2. Selbstbeteiligung als Kostenfaktor

Die Höhe der Selbstbeteiligung bei der Kaskoversicherung beeinflusst ebenfalls die Prämie. Wer eine höhere Selbstbeteiligung wählt, zahlt geringere Prämien. Gerade in Kombination mit einer guten SF-Klasse kann dies zu erheblichen Einsparungen führen.

5. Schadenfreiheitsklasse bei verschiedenen Fahrzeugen

5.1. Zweitwagenregelung

Viele Versicherer bieten spezielle Regelungen für Zweitwagen an. Statt mit SF 0 zu starten, können diese Fahrzeuge oft in SF ½ oder sogar SF 1 eingestuft werden, was deutlich günstiger ist. Dies ist besonders vorteilhaft für Familien, bei denen ein weiteres Auto versichert werden soll.

5.2. Fahranfänger profitieren von der Zweitwagenregelung

Fahranfänger können von der Zweitwagenregelung profitieren, wenn das Fahrzeug über die Eltern als Zweitwagen versichert wird. Dies kann die Beiträge für junge Fahrer deutlich senken, da sie so eine höhere SF-Klasse erhalten.

5.3. Schadenfreiheitsklasse bei Motorrädern

Auch bei Motorrädern gibt es SF-Klassen, die ähnlich wie bei Autos funktionieren. Wer lange unfallfrei fährt, steigt auch hier in den SF-Klassen auf und erhält günstigere Prämien. Die SF-Klasse für Motorräder wird jedoch nicht auf die SF-Klasse für Autos übertragen und umgekehrt.

6. Versicherungswechsel und die Rolle der Schadenfreiheitsklasse

6.1. SF-Klasse bei einem Versicherungswechsel mitnehmen

Beim Wechsel der Kfz-Versicherung können Sie Ihre Schadenfreiheitsklasse in der Regel mitnehmen. Der neue Versicherer fragt die SF-Klasse bei der Vorversicherung ab und stuft Sie entsprechend ein. So bleibt die bestehende Einstufung erhalten und wirkt sich positiv auf die neuen Prämien aus.

6.2. Kündigungsfristen beachten

Wer die Versicherung wechseln möchte, sollte die Kündigungsfristen beachten. In der Regel kann die Kfz-Versicherung bis zum 30. November gekündigt werden, um zum 1. Januar des Folgejahres eine neue Versicherung abzuschließen. Ein Wechsel kann sich lohnen, wenn ein anderer Anbieter eine bessere Einstufung oder günstigere Prämien bietet.

7. Schadenfreiheitsklasse online berechnen – So geht’s

Einige Versicherer und Vergleichsportale bieten Tools an, mit denen Sie Ihre aktuelle SF-Klasse online berechnen können. Dafür werden in der Regel Angaben zum Versicherungsbeginn, zur Anzahl der unfallfreien Jahre und zur aktuellen SF-Klasse benötigt. Die Berechnung kann Ihnen einen ersten Überblick geben, wie sich ein Schadenfall auf Ihre Prämien auswirken würde.

7.1. SF-Rechner der Versicherer nutzen

Viele Versicherer haben auf ihrer Website SF-Rechner, mit denen Sie Ihre voraussichtliche Prämie und die entsprechende SF-Klasse berechnen können. Diese Tools helfen, die Auswirkungen eines Versicherungswechsels oder eines möglichen Schadensfalls besser einzuschätzen.

7.2. Online-Vergleich für die beste SF-Einstufung

Nutzen Sie Online-Vergleichsportale, um herauszufinden, welcher Versicherer Ihnen die beste Prämie basierend auf Ihrer aktuellen SF-Klasse anbietet. Gerade bei einem Versicherungswechsel kann sich ein solcher Vergleich lohnen, um das beste Angebot zu finden.

8. Schlussfolgerung: Schadenfreiheitsklasse richtig nutzen

Die Schadenfreiheitsklasse ist ein wichtiger Faktor für die Höhe der Kfz-Versicherungsprämie. Je höher die SF-Klasse, desto niedriger die Kosten für die Kfz-Versicherung. Wer unfallfrei fährt, kann langfristig viel Geld sparen und sollte bei einem Versicherungswechsel darauf achten, die bestehende SF-Klasse zu übertragen. Mit den richtigen Tipps und Tricks können Sie Ihre SF-Klasse optimal nutzen und auch nach einem Schadenfall die Kosten im Griff behalten.

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